Dateiformate

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Die klassische Gravur beruht auf Vektorgrafiken („Plots“). Dem Digitaldruck können dagegen auch Rastergrafiken („Bitmaps“) zugrundegelegt werden. Hier werden die wesentlichen Eigenschaften dieser beiden Dateitypen dargestellt.

Was ist eine Vektorgrafik?

Eine Vektorgrafik beschreibt eine Ansammlung sog. „grafischer Primitive“: Im zwei-dimensionalen Falle handelt es sich dabei im wesentlichen um offene oder geschlossene Polygone und Kurven (2D-Splines). Im drei-dimensionalen Falle handelt es sich dabei im wesentlichen um die Oberfläche unterschiedlicher geometrischer Körper (Ellipsoide, Quader etc. bis hin zu festkörpersimulierenden 3D-Splines).

Ein einfaches Beispiel ist das Bild eines Kreises. Um es zu speichern, werden mindestens zwei Informationen benötigt: die Koordinaten des Kreismittelpunkts und der Durchmesser des Kreises. Im HPGL-Format muss zusätzlich auf einen bestimmten Stift (Strichstärke, Farbe) bzw. auf ein bestimmtes Werkzeug (Form, Durchmesser) verwiesen werden. Andere Dateiformate erlauben es, Zusatzinformationen hinsichtlich Füllmuster, Transparenz und Farbverlauf einzubeziehen.

Im Gegensatz zu Rastergrafiken lassen sich Vektorgrafiken ohne Informationsverlust beliebig skalieren, sowie nach bestimmten Algorithmen auch verzerren.

Gebräuchliche Dateiformate von Vektorgrafiken

Die anschließende Tabelle listet einige gebräuchliche Dateiformate von Vektorgrafiken und kommentiert diejenigen Formate, die im »Frontplatten Designer« Verwendung finden.

Endung

Bezeichnung

Kommentar

.ai

Adobe Illustrator

 

.cdr

CorelDRAW

 

.dwg

AutoCAD

 

.dxf

Drawing Interchange Format (DXF)

Austauschformat für technische Zeichnungen. Im »Frontplatten Designer« dient es der Darstellung von Fräselementen mit freier Kontur und als Exportformat.

.eps

Encapsulated PostScript (EPS)

Seitenbeschreibungssprache, mit der das Aussehen einer Ausgabe (z.B. Buchseite mit Bild) festgelegt wird. Bevorzugtes Format für die Weiterverarbeitung von Bildern für den Digitaldruck.

.fpd

Front Panel Design (FPD)

Proprietäres Format der Schaeffer AG zur optimalen Konvertierbarkeit eines Frontplattendesigns in eine Fertigungsdatei.

.odg

OpenDocument-Zeichnung

 

.plt

Hewlett-Packard graphic language (HPGL)

Format zur Steuerung von Plottern und Fräsern. Im »Frontplatten Designer« dient es der Darstellung linienartiger bzw. flächiger Gravurelemente mit freier Kontur.

.ps

PostScript

Seitenbeschreibungssprache, mit der das Aussehen einer mehrseitigen Ausgabe (z.B. bebildertes Buch) festgelegt wird. Bevorzugtes Format für die Weiterverarbeitung von Bildern für den Digitaldruck.

.svg

Scalable Vector Graphics

Vom World Wide Web Consortium (W3C) empfohlene XML-basierte Spezifikation zur Beschreibung zweidimensionaler Vektorgrafiken.

Was ist eine Rastergrafik?

Eine Rastergrafik (Pixelgrafik, Bitmap) beschreibt ein Bild als netzartige Anordnung von Bildpunkten (Pixel), denen jeweils eine Farbe zugeordnet ist. Für die Ausgabe (Druck etc.) einer Rastergrafik müssen deshalb folgende Festlegungen getroffen werden:

Bildauflösung in dpi („dots per inch“) oder auf eine andere Längeneinheit bezogen (Bestimmung des Verhältnisses zwischen den Rasterdimensionen d.h. Breite und Höhe in Pixeln und einer absoluten Länge).
Farbtiefe in Bit je Farbkanal (RGB, CMYK etc.) oder nach einer Farbtabelle.

Die Ausgabegröße einer netzartigen Anordnung farbiger Bildpunkte kann zwar angepasst werden, doch wird das Raster bei größer werdender Ausgabe offensichtlich. Dieses Raster kann zwar künstlich (Bildbearbeitung) wieder verfeinert werden, doch Details, welche ursprünglich nicht aufgelöst worden sind, lassen sich dadurch keinesfalls getreu rekonstruieren. Von daher ist die Ausgabegröße einer jeden Rastergrafik (nach oben) begrenzt.

Gebräuchliche Dateiformate von Rastergrafiken

Die anschließende Tabelle listet einige gebräuchliche Dateiformate von Rastergrafiken und kommentiert die Formate, die Bedeutung für den Digitaldruck haben.

Endung

Bezeichnung

Kommentar

.gif

Graphics Interchange Format (GIF)

Wegen der geringen Farbtiefe für Fotos nicht geeignet.

.jpg

JPEG File Interchange Format (JFIF)

Verlustbehaftete Komprimierung der Rohdaten, für fotoähnliche Bilder geeignet, nicht für Text und harte Farbübergänge.

.jp2

JPEG 2000

Gute Komprimierung der Rohdaten, bedingt für beliebige Bilder geeignet.

.png

Portable Network Graphics (PNG)

Allgemein empfohlenes Format für verlustfreie Komprimierung von Bildern.

.psd

Photoshop Document

Verlustfreie Bearbeitung der Rohdaten. Format von Adobe Photoshop, das auch viele andere Programme lesen und schreiben können.

.psp

Corel Paint Shop Pro

Verlustfreie Bearbeitung der Rohdaten. Format von Corel Paint Shop Pro.

.raw

RAW Graphics Format/ Rohdatenformat

 

.tif

Tagged Image File Format (TIFF)

Verlustfreie, vielseitige Bearbeitung der Rohdaten.

Vergleich zwischen Vektor- und Rastergrafik

Vektor- und Rastergrafiken beschreiben Bilder gleichermaßen in computerlesbarer Form. Unterscheiden tun sie sich darin, wie sie von der wiederzugebenden Erscheinung abstrahieren:

Eine Rastergrafik beschreibt ein Bild als netzartige Anordnung von Bildpunkten (Pixeln), denen jeweils eine Farbe zugeordnet ist.
Eine Vektorgrafik beschreibt ein Bild als Zusammenstellung sog. grafischer Primitiven (2D: Linien, Ellipsoide, Polygone und Kurven), denen neben ihrer Geometrie weitere Eigenschaften wie Farbe oder Linienstärke zugeordnet sind bzw. sein können.

Die Stärke einer Rastergrafik liegt darin, mit entsprechender Auflösung und Farbtiefe prinzipiell jede Erscheinung (zwei-dimensional) getreu wiedergeben zu können, was gegebenenfalls natürlich mit einer entsprechenden Dateigröße verbunden ist.

Die Stärke der Vektorgrafik ist es hingegen, eine Zusammenstellung grafischer Elemente in beliebiger Ausgabegröße darstellen zu können, wobei diesen Elementen weitere Eigenschaften (Werkzeug, Füllmuster, Transparenz und Farbverlauf etc.) zugeordnet sein können.

Dabei ist die Stärke eines Formats grundsätzlich auch die Schwäche des anderen.