Freikontur

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Um eine Innenkontur per DXF-Import auf der Frontplatte zu platzieren, wählen Sie in der Menüleiste die Funktion "Freikontur einfügen". Im nachgeschalteten Dialog „Eigenschaften der Freikontur“ können Sie alle gewünschten Eigenschaften festlegen.

Die Freikontur kann als Durchbruch oder als Planfläche ausgeführt werden.

Wenn Sie an der DXF-Datei nachträglich Änderungen vorgenommen haben, lassen sich diese mit dem Button "Aktualisieren" sofort übernehmen.

Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung für den DXF-Import von Außen- und Innenkontur stellen wir Ihnen hier als Handbuch im PDF-Format zur Verfügung.

Was ist eine „Freikontur“?

Eine Freikontur ist ein frei gestaltbarer, in sich geschlossener Linienzug, den der Fräser entweder als Außen- oder als Innenkontur abfährt:

Bei Fräsobjekten auf der Grundplatte stellt der Linienzug eine Innenkontur auf der Grundplatte dar, wodurch eine einzelne Fläche („Durchbruch“) herausgeschnitten bzw. freigeräumt wird.
Soll der Umriss der Grundplatte als freie Kontur gestaltet werden, so stellt der Linienzug die Außenkontur der Grundplatte dar.

Grundsätzlich können Sie beliebig viele in sich geschlossene Linienzüge in einer Datei unterbringen. Diese lassen sich als ein Freikontur-Objekt einfügen, das sich mit der Option Auswahl > Freikontur aufspalten (siehe weiter unten auf dieser Seite) wieder in eine entsprechende Anzahl von Objekten auflösen lässt, die dann jeweils nur einen einzelnen in sich geschlossenen Linienzug darstellen.

DXF-Dateien-Pool

DXF-Dateien können sowohl im Dialog Einfügen > Freikontur als auch im Dialog Datei > Eigenschaften Frontplatte importiert werden und stehen dann für die Dauer der Sitzung jeweils sowohl für die Gestaltung des Grundplatten-Umrisses als auch für das Einfügen von Fräselementen mit freier Kontur zur Verfügung.

Nutzen Sie die Möglichkeit der Mehrfachselektion im Einlesen-Dialog (Strg gedrückt halten und die gewünschten DXF-Dateien nacheinander anklicken), um gleich mehrere Dateien aufzurufen.

Wenn Sie die Frontplatten-Datei schließen, werden allerdings nur die DXF-Dateien der tatsächlich platzierten Elemente gespeichert, welche Ihnen dann beim neuerlichen Bearbeiten der Frontplatte von Beginn an angezeigt werden.

Jede dieser DXF-Dateien kann beliebig viele in sich geschlossene Linienzüge (Umrisse), die sich weder untereinander noch in sich selbst kreuzen dürfen, und genau ein Kreuz aus kurzen Linien (z.B. 5 mm lang) als anwendungsspezifischen Referenzpunkt enthalten (Details siehe unten „Spezifizierung der Freikontur-Vektorgrafik für das Fräselement“).

Die Handhabung dieser Features hängt davon ab, ob die Datei als Grundplatten-Umriss oder als Fräs-Element genutzt wird:

Feature

Grundplatten-Umriss

Fräs-Element

Vielzahl geschlossener Linienzüge

Es wird nur der zuerst aufgeführte in sich geschlossene Linienzug berücksichtigt.

Es werden alle aufgeführten in sich geschlossenen Linienzüge berücksichtigt bzw. gefräst.

-

Ein Fräselement, welches mehrere Freikonturen enthält, kann nachträglich aufgespalten werden (siehe den entsprechenden Abschnitt unten).

Ausgewählter Linienzug wird als Außenkontur behandelt.

Alle Linienzüge werden als Innenkonturen behandelt.

Zwei sich kreuzende kurze Linienzüge

Ihr Vorhandensein wird ignoriert, da der Referenzpunkt der Grundplatte (zugleich Nullpunkt bzw. Koordinatenursprung) automatisch aus der sich ergebenden Geometrie der Grundplatte abgeleitet wird.

Ihr Schnittpunkt kann als Bezugspunkt des Fräs-Elementes in seinem Eigenschaftsdialog festgelegt werden.

Dateiformate einer Freikontur-Vektorgrafik für das Fräselement

Zur Zeit können Freikontur-Vektorgrafiken sowohl für den Umriss der Grundplatte als auch für ein Fräselement nur im DXF-Dateiformat importiert werden.

Zum DXF-Dateiformat Das Drawing Interchange Format (DXF) ist ein von der Firma Autodesk spezifiziertes Dateiformat zum Austausch digitalisierter Design-Daten und wurde für das CAD-Programm AutoCAD entwickelt. Eine DXF-Datei beschreibt ein CAD-Modell (z. B. eine Zeichnung) als Ansammlung von Vektoren, die textmäßig nach dem ASCII-Standard beschrieben werden. Die Dokumentation des Dateiformates ist frei zugänglich. Als Vektorgrafikformat ist ein Import von DXF in viele Grafikprogramme ähnlich wie bei der Plottersprache HPGL möglich.
Spezifizierung der Freikontur-Vektorgrafik für das Fräselement

Folgende Anforderungen an eine Vektorgrafik bestehen, damit sie zur Darstellung eines Fräselementes bzw. zur Erzeugung der Grundform einer Grundplatte verwendet werden kann:

Die Vektorgrafik darf unbegrenzt viele in sich geschlossene Linienzüge enthalten. Anmerkung: Zugunsten eines Grundplatten-Umrisses wird der an erster Stelle aufgeführte in sich geschlossene Linienzug gewählt.
Jeder in sich geschlossene Linienzug kann aus vektoriell darstellbaren Elementen zusammengesetzt sein, die zwei Endpunkte aufweisen, z.B. aus geraden Linien und aus Kreisbögen.
Jeder Endpunkt eines Elementes muss mit dem Endpunkt genau eines anderen Elementes verbunden sein (Anmerkung: bei der Verbindung werden minimale Toleranzen zugelassen, da aneinander gefangene Endpunkte von manchen Programmen nicht restlos exakt übereinander liegend abgelegt werden).
Die Datei darf nur in sich geschlossene Linienzüge enthalten, die miteinander keine Kreuzungspunkte aufweisen.
Jeder geschlossene Linienzug darf nur eine einzige Fläche umschließen, d.h. er darf sich nicht selbst kreuzen. (Demzufolge ist z.B. eine in sich geschlossene Acht nicht erlaubt.)
Die Datei darf genau ein Paar kurzer, sich kreuzender Linienzüge (à beispielsweise 5 mm) enthalten. Dieser Kreuzungspunkt kann gegebenenfalls als Referenzpunkt des sich ergebenden Freikontur-Fräselementes ausgewählt werden.

Vektorgrafiken, die diesen Anforderungen nicht genügen, werden nicht eingelesen und können deshalb auch nicht verwendet werden. Bei einem gescheiterten Importversuch wird eine grafisch unterstützte Fehlerliste ausgegeben.

Fehlermeldung

Erläuterung

Kontur nicht geschlossen

Es wurde ein Linienzug gefunden, der auch unter Berücksichtigung einer Toleranz zur Erfassung aneinander gefangener Endpunkte nicht als in sich geschlossen interpretiert werden kann.

Linie doppelt

Es wurde Elemente eines in sich geschlossenen Linienzugs gefunden, die sich ganz oder teilweise überdecken. Anmerkung: Dies soll verhindern, dass sich der Preis durch damit verbundene zusätzliche Werkzeugbewegungen unnötig erhöht.

Mehrere Nullpunktskreuze

Es wurde mehr als ein Nullpunktskreuz gefunden.

Überschneidung

Es wurde entweder ein in sich geschlossener Linienzug gefunden, der sich selbst kreuzt, oder es wurden zwei in sich geschlossene Linienzüge gefunden, die sich überschneiden.

(Leere Anzeige)

Die DXF-Datei enthält keine in sich geschlossenen Linienzüge oder es handelt sich nicht um eine DXF-Datei.

Frei vorgebbarer Bezugspunkt

Der Anwender kann den Bezugspunkt seiner Freikontur auch als Kreuzungspunkt zweier zusätzlich eingebrachter kurzer, sich kreuzender Linienzüge (à beispielsweise 5 mm) generieren.

Beim Importieren wird das Vorhandensein eines solchen Features geprüft und gegebenenfalls im Eigenschaftsdialog als Auswahlmöglichkeit für den Bezugspunkt des Objektes angeboten. Für weitere Möglichkeiten siehe den Eintrag „Bezugspunkt“ im folgenden Stichwort „Eigenschaften der Freikontur“.

Eigenschaften der Freikontur

Nach der Platzierung des Objektes können Sie im Eigenschaftsdialog folgende Variablen für die benötigte Freikontur festlegen:

Variable

Beschreibung

DXF-Datei

Wählen Sie die gewünschte DXF-Datei aus der Vorschlagsliste bzw. lesen Sie diese von ihrem Speicherort ein. Am unteren Rand der Vorschau wird die Erscheinungsgröße des zu platzierenden Objektes in Abhängigkeit von seiner „Skalierung“ (siehe unten) angezeigt.

Bezugspunkt

Als Bezugspunkt können Sie optional a) zwischen 5 Punkten des rechteckigen Umrisses des Objektes, b) dem Ursprung der DXF-Datei und c) dem anwenderseitig per eingebrachtem Kreuz erzeugten optionalen Bezugspunkt wählen (siehe oben).

Drehwinkel

Drehwinkel der Freikontur um ihren Bezugspunkt.

Skalierung

Anpassung der mit der DXF-Datei gegebenen originären Absolutwerte für die Abmessungen in %..

Werkzeug

Mit dem Werkzeug können Sie insbesondere die Ausfräsung kleiner Innenradien und schmaler Öffnungen sowie beispielsweise Dreiecke mit kleinem Öffnungswinkel optimieren.

Spiegeln

Möglichkeit, die Freikontur an der vertikalen Achse durch den Bezugspunkt gespiegelt zu platzieren.

Planfläche …

Möglichkeit, die Freikontur als Planfläche mit wählbarer Tiefe zu platzieren (in diesem Falle gibt es nur eine bearbeitbare Kante, siehe nächste Zeile), gegebenenfalls auch auf der Rückseite

Element nicht fertigen

Falls Sie eine Freikontur nicht fertigen, sondern zu reinen Informationszwecken - zum Beispiel als Markierung - auf die Frontplatte platzieren möchten, setzen Sie diesen Haken.

Kantenbearbei-tung >>>

Möglichkeit, eine bzw. beide Kanten der Freikontur wahlweise mit einer Fase oder mit einer Rundung zu versehen (Details).

Freikontur mit mehreren geschlossenen Linienzügen

Fräselemente, die mehrere geschlossene Linienzüge beinhalten, werden direkt nach dem Import automatisch aufgespalten und anschließend gruppiert und dadurch zusammengehalten. Bei Bedarf kann die Gruppe jedoch auf aufgelöst werden und nach Belieben die Einzelelemente bearbeitet, neu gruppiert oder zu Makroelementen zusammengefasst werden.

Wenn einzelne Elemente mit dem initial ausgewählten Werkzeug nicht gefertigt werden können (z. B. da die Kontur zu klein ist), findet eine automatische Werkzeuganpassung statt. In diesem Fall erfolgt eine Benachrichtigung an den Nutzer.

Jedem Linienzug kann individuell ein Werkzeug zugeordnet werden.

Tipp: Jedes aufgespaltene Freikonturelement kann direkt mit Strg+Linksklick zum Bearbeiten ausgewählt werden ohne die Gruppe aufzulösen.

Abweichung zwischen Freikontur und Fräserbahn

Aufgrund des endlichen Durchmessers eines Fräs-Werkzeuges können beabsichtigte und erzielbare Freikontur – insbesondere bei kleinen Innenradien oder kleinen Öffnungswinkeln – nicht unter allen Umständen übereinstimmen. Die Differenzen können Sie im Vorschaufenster erkennen, da die Originalkontur rot gestrichelt zusätzlich zur tatsächlich fertigbaren Freikontur dargestellt wird. So können Sie auch leicht erkennen wenn bestimmte Konturen z. B. komplett ignoriert werden wenn sie zu klein bzw. das Werkzeug zu groß ist.

Alternativ können Sie die Unterschiede erkennen, indem Sie z.B. mit Strg + d zwischen Voll- und Umriss-Modus hin- und herschalten.

Die Wahl eines kleineren Durchmessers für das Werkzeug wird stets zu einer besseren Approximation an den fraglichen Stellen führen. Bitte beachten Sie dabei, dass sowohl durch den Werkzeugwechsel als auch durch längere Fräszeiten (bei Auswahl kleinerer Werkzeugdurchmesser) Zusatzkosten entstehen.

Für bestimmte zwingend erforderliche Features – zum Beispiel eine Ecke mit Innenradius Null – können Sie nach wie vor mit einer zusätzlichen Bohrung oder bei rechten Winkeln auch mit der Platzierung eines Rechtecks arbeiten. Diese zusätzlichen Fräselemente werden dann jeweils vor Fräsung der Freikontur gesetzt.

Abweichungen in Fräskonturberechnung aufgrund neuer FPD-Versionen

In Einzelfällen kommt es bei Aktualisierungen des Frontplatten Designers vor, dass eine Freikontur, die mit einer älteren Version vom Frontplatten Designer geladen wurde, durch Fehlerkorrekturen im Frontplatten Designer inzwischen abweichend gefertigt wird.

In diesem Fall erfolgt beim Laden der Datei eine Benachrichtigung an den Benutzer.

Die Darstellung der Freikontur selbst wird in der FPD-Datei gespeichert und im Normalfall nicht neu berechnet. Für den oben genannten Fall können Sie dies erzwingen, indem Sie im Menü unter Ansicht → DXF Vorschaucache leeren auswählen.